Die Jahreszeiten wechseln: vom Winter zum Sommer, vom Dunkel ins Helle,… aber schauen wir auf die aktuellen Kriegszustände in der Ukraine und im Nahen Osten und auch anderswo in der Welt, so ist es weiterhin sehr dunkel, und eine friedliche Lösung scheint momentan in weite Ferne gerückt.

Und so stehen wir mit großer Ausdauer beim Friedensgebet in Hemmingen zusammen und bringen unsere Klagen über diese Kriege und unsere Bitten für Frieden immer wieder neu jede Woche vor Gott: ohne Unterbrechung, seit über 2 1/2 Jahren. Wir stehen ein für Frieden, gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung der Schöpfung, gegen Gewalt, Unterdrückung, Respektlosigkeit und Menschenverachtung.

Wir stehen zusammen und zünden Hoffnungslichter an. Wir stehen bewusst in der Öffentlichkeit auf dem Alten Schulplatz. Busse und Autos fahren vorbei. Menschen sind unterwegs, sie ziehen vorüber, ganz selten bleibt jemand stehen. Aber die Menschen hören und sehen uns. Wir haben unsere Kerzen angezündet, singen und beten zusammen. Unser Kreis ist offen für alle, jeder kann einfach stehen bleiben und teilnehmen. Wir freuen uns sehr, wenn neue Menschen in unseren Kreis kommen.

Wir, das ist eine ganz neu gewachsene Hemminger Ökumene beim Friedensgebet, aus vielen christlichen Gemeinden in Hemmingen. Und so vielfältig, wie diese Gemeinden sind, so vielfältig ist auch die Gestaltung dieser circa 30 Minuten gemeinsamer Zeit. Das freut uns sehr, dass hier etwas ganz Neues in Hemmingen entstanden ist. Es gibt uns auch Hoffnung für die weltweite Ökumene, dass so Christen auf der ganzen Welt wieder neu zusammenfinden.

Manchmal fragt sich der eine oder die andere: Hat es überhaupt einen Sinn? Bringt es etwas, wenn wir Woche für Woche zusammenstehen und beten? Nach längerem oder manchmal kürzerem Überlegen, kommt dann doch immer wieder schnell die Antwort: JA, es bringt was. Wir verändern uns durch dieses Gebet. Wir verändern unsere Perspektive. Uns ist das Thema immer noch wichtig und bleibt so in ständiger Präsenz bei uns. Als Christen sind wir alle davon überzeugt, dass Krieg kein guter Weg zur Konfliktlösung ist, obwohl er manchmal unvermeidlich erscheint. Wir glauben, dass Gebet hilft und Menschen verändert. So ist dieses gemeinsame Friedensgebet für viele Teilnehmer ein fester Bestandteil geworden und bildet einen guten Wochenabschluss der Arbeitswoche.

Und so werden wir nicht müde, leisten „spirituellen Widerstand“ und beten weiter:

Kyrie Eleison – Herr Erbarme Dich